Wir schnuppern da, wo die Farbe noch nicht getrocknet ist und besuchen die Schweizer Malerin Christine Streuli (*1975 in Bern) in ihrem Berliner Atelier. Nach den turbulenten vergangenen Monaten hat sie sich dahin zurückgezogen, um sich ganz auf ihr malerisches Schaffen zu konzentrieren. Ab Oktober ruft dann die Kunst-Metropole London, wo sie mit einem Stipendium der Schweizer Kulturstiftung “Landis & Gyr” das kommende halbe Jahr verbringen wird. Dort wird sie am Puls der Zeit neue und vielfältige Arbeiten entstehen lassen und wir können gespannt sein.
Auf der Suche nach der Künstlermelancholie
Hugo van der Goes, von der „sonderbaren Krankheit der Phantasie“ ergriffen, malte vor allem heilige Bilder. Oder ist darin der Wahnsinn versteckt?
Der Zusammenhang zwischen Genie und Wahnsinn gehört zu den beliebtesten Stereotypen der Kunstliteratur. Ein früher Vorläufer dieses Denkmusters, das im 19. Jahrhundert mächtig Auftrieb erhielt,